DER MOMENT DES GLEICHKLANGS IST HEILIG. ICH WILL, DASS JEDER SEINEN RAUM AUSFÜLLT.
WAS MIR WICHTIG IST
Die Magie der Oper - oder: Warum singen Menschen auf der Bühne?
Was kann in die Singstimme gepackt werden, was die Sprechstimme nicht zu transportieren vermag? Was passiert beim Publikum, wenn Dialoge eine Melodie erhalten und gesungen werden? Ein unerschöpfliches Thema. Ich selbst liebe es sehr, Opern zu dirigieren und die Sänger durch den Abend zu tragen. Es ist ein ganz besonderes Gefühl, ihren Atem und das Körperliche des Gesangs zu spüren. Ich fühle mich zu Hause im Kosmos Oper. Das Zusammenwirken von unterschiedlichsten Menschen, Fähigkeiten und Kräften. Die geballte Emotionalität, wenn der Vorhang gelüftet wird. Mir ist wichtig, dass die Musik die Chefin ist und bleibt.
In Resonanz mit …
Das Interview mit Pro Podium gab mir die Gelegenheit über sehr vieles nachzudenken: Über meine Motivation, eine Laufbahn als Dirigentin eingeschlagen zu haben, über die enorme Anziehung, die Opern auf mich ausüben, über meine Verehrung für Johann Sebastian Bach oder auch über die Werte, die sich wie ein rotes Band durch mein Leben ziehen. Dass sich Menschen auf Augenhöhe begegnen können – unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft – ist mir unglaublich wichtig. Im Gespräch wurde mir mal wieder klar, dass der Respekt in meiner Arbeit mit Musikern die Grundlage von allem bildet.
Moderieren
Wie springt der Funke zwischen Orchester und Publikum über? Wie gerät man in einen Dialog mit den Zuhörern? Es ist wie immer: Die Verbindung glückt, wenn man „Berührungsängste“ abbaut, Blickkontakt herstellt, Stimmung erspürt und teilhaben lässt. Für meine Moderationen bekomme ich oft sehr freundliches Feedback. Darüber freue ich mich, denn tatsächlich ist es mir sehr wichtig, das Publikum mitzunehmen und mit meiner Begeisterung anzustecken. Immer dann, wenn es mit gelungen ist, die Musiker und das Publikum zu verbinden und etwas von dem zu vermitteln, was mir etwas bedeutet, dann erreichen wir eine noch größere Tiefe für alle.
DIE ROLLE
DES DIRIGENTEN
Die Aussage „Mein Orchester ist mein Instrument“ halte ich für unangemessen. Ich sehe mich eher als „Durchlauferhitzer“ oder Medium. Die Musik ist und bleibt der Chef. Sie geht durch mich hindurch und bringt in mir etwas zum Schwingen. Diese Schwingung gebe ich dann über den Taktstock wieder an das Orchester weiter. Mich interessiert das Ganze. Die gesamte Partitur, der Klang, das Zusammenwirken und das gemeinsame Eintauchen in die Stimmung und die Musik. Ich bin immerzu erfüllt von Musik – und ich möchte sie zum Klingen bringen.
Künstlerische Tätigkeiten
Am Theater Augsburg war Carolin Nordmeyer bis 2017 als 2. Kapellmeisterin und Assistentin des GMD tätig. Seit 2012 hat sie die Künstlerische Leitung des Akademischen Sinfonieorchesters München und seit 2018 auch die des Schwäbischen Jugendsinfonieorchesters inne.
Projektengagements führen sie darüberhinaus zu Bühnen und Festivals in ganz Europa.